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Ferienwohnung als Kapitalanlage: Nur bedingt geeignet

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Ferienwohnungen eignen sich eher nicht als Kapitalanlage. Sie sind schwer zu finanzieren und die Einnahmen üblicherweise unstetig oder generell unsicher.

Weit entfernte Objekte erzeugen Fahrtkosten oder Kosten für externe Dienstleister, die sich kümmern. Im Ausland kommen sprachliche und juristische Barrieren hinzu. Daher geht es in diesem Artikel nur um Ferienimmobilien in Deutschland.

Ausnahme 1: Es rechnet sich besser, da man die Immobilie selbst gern und oft nutzt

Wird das Objekt oft selbst genutzt, könnte man gegenrechnen, was ein vergleichbarer Urlaub jeweils gekostet hätte und was man somit gespart hat.

Ist die Ferienimmobilie auch bei anderen beliebt und daher gut ausgelastet, würde ein renditeorientierter Eigentümer das Objekt nur nutzen, wenn es ohnehin leersteht.

Wollte man die Rentabilität einer Ferienwohnung also dadurch verbessern, dass man das Objekt oft selbst nutzt, wäre man diesbezüglich auf zweierlei Arten eingeschränkt.

Nicht nur, dass man immer am selben Ort Urlaub machen muss, beziehungsweise sollte; aus Gründen der Rentabilität müsste man sich auch mit den eigenen Urlaubszeiten nach den Gästen richten.

Ausnahme 2: Das Objekt ist so attraktiv, das es sich dauerhaft rechnet

Strandnähe, die Lage in den Bergen oder nahe einer touristischen Attraktion erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass eine Ferienimmobilie langfristig rentabel ist.

Wenn sich neben der guten Lage das Objekt auch noch durch seine Beschaffenheit gut als Ferienimmobilie eignet und eine gewisse Mindestgröße hat, kann sich eine Ferienimmobilie als langfristige Kapitalanlage eignen.

Es bleibt das Problem der potentiell unstetigen Einkünfte oder zumindest längerer Einbrüche durch Pandemien oder ähnliches, wovon Wohnimmobilien zum Beispiel nicht betroffen wären.

Lage, Lage, Lage auch bei Ferienwohnungen

Auch bei Ferienwohnungen und -Häusern gilt das Bonmot, wonach die drei wichtigsten Kriterien für den Immobilienwert Lage, Lage und nochmals Lage sind.

Bei Wohnimmobilien bemißt man den Wert der Lage auch danach, wie sich die Bevölkerungszahlen des Ortes entwickeln. Bei Ferienimmobilien müsste man neben der Auslastung des eigenen Objekts auch die allgemeine Entwicklung der Urlauberzahlen in der Region im Auge behalten.

Ferienwohnungen schwerer zu finanzieren

Banken lehnen die Finanzierung von Ferienwohnungen ab oder sehen sie kritischer als bei Wohnimmobilien, was sich folgendermaßen auswirkt:

  • Höherer Eigenkapitalanteil: Banken fordern in der Regel einen größeren Eigenkapitaleinsatz für Ferienwohnungen.
  • Strengere Kriterien: Die Banken legen oft strengere Kriterien an, wie z.B. zusätzliche Sicherheiten wie eine bereits abbezahlte Immobilie oder eine Lebensversicherung.
  • Weniger Fördermittel: Viele Förderprogramme für Immobilien sind für Ferienwohnungen nicht verfügbar.

Lösung regionale Banken: Es kann sinnvoll sein, sich an Banken vor Ort zu wenden, da diese oft mehr Erfahrung mit Ferienimmobilien und deren Vermietung haben.

Ferienimmobilien sind eine unternehmerische Investition statt Kapitalanlage

Die Stiftung Warentest kommt nach einer Untersuchung zum Schluss, dass Ferienimmobilien keine sichere Geldanlage sind, sondern eher unternehmerische Investition mit Risiken und Chancen.

Auf der Plattform fewo-direkt.de betrug die durchschnittliche Auslastung der Objekte nach Angaben der Betreiber etwas über 50 Prozent.

Die im oben verlinkten test.de-Artikel von 2021 erwähnten 2 bis 5 Prozent Rendite zeigen, dass der höhere Arbeitsaufwand und die geringere Stabilität der Einnahmen die Rendite von Ferienimmobilien im Vergleich zu Wohnimmobilien kaum oder gar nicht erhöhen.

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