Geld sparen – Tipps für den frugalen Alltag
Ein wenig beachteter Vorteil von Immobilien ist, dass sie Eigentümer verstärkt zum Sparen animieren. Die eigene Immobilie endlich abzubezahlen – oder überhaupt eine zu kaufen – ist ein sehr motivierendes Sparziel. Mit diesem Ziel vor Augen ist frugal zu leben nicht mehr nur Verzicht, sondern hilft beim planvollen Vermögensaufbau.
Im Folgenden einige Tipps, wie Sie im Alltag Geld sparen können, ohne sich zu sehr einzuschränken. Das Sparpotential der jeweiligen Maßnahmen ist sicherlich unterschiedlich hoch. Berücksichtigt man neben der Geldersparnis auch den Umweltschutz, dann ergeben auch kleinere Einsparungen Sinn.
Gehören Kinder im schulpflichtigen Alter zum Haushalt, empfehlen wir, es mit dem (freiwilligen) Sparen nicht so weit zu treiben, dass die Kinder deswegen gehänselt werden. Hardcore-Frugalismus eignet sich eher für Alleinstehende, kinderlose Paare oder wenn die Kinder aus dem Haus sind.
Sparen beim Kochen
Immer mit geschlossenem Deckel kochen.
Für Nudeln, Reis etc. nur so viel Wasser wie nötig.
Wasser im Wasserkocher zu erhitzen, lohnt sich eher bei kleinen Mengen für Tee und Kaffee. Bei großen Mengen wird der Kocher mit erhitzt, und beim Umfüllen in den Topf geht Energie verloren.
Soll viel Wasser lange gekocht werden, dann ist der Wasserkocher nicht unbedingt im Vorteil gegenüber einem Induktionskochfeld. Ein Gaskochfeld war zu den alten Gaspreisen eine sehr gute Option, um Wasser zu erhitzen, und wird es nun, bei wieder fallenden Gaspreisen, erneut.
Umgang mit Schnellkochtopf lernen, z.B. für Gulasch und Eintöpfe. Nebenbei eignen sich diese Gerichte sehr gut für Resteessen an den Folgetagen.
Herdplatten rechtzeitig ausschalten, um Restwärme zu nutzen.
Essen vom Vortag aufbrauchen, z.B. übriggebliebene Knödel (norddt.: Klöße) oder Nudeln in der Pfanne anbraten.
Wiener Würstchen und andere Brühwürste in der Mikrowelle warm machen statt in heissem Wasser.
Supermarktprospekte nach Sonderangeboten durchforsten; Interessantes ausschneiden und an den Kühlschrank heften.
Letzten Rest aus der Ketchup-Flasche: Mit etwas Wasser verdünnen und aufschütteln oder Flasche aufschneiden.
Mittagessen in Tupperware mitbringen und in Büro-Mikrowelle aufwärmen.
Kaffee: French Press etc. statt Kapselmaschine. Kapseln sind sehr teuer, selbst die vom Discounter.
Gemüse und Obst finden Sie evtl. auf Märkten und anderswo billiger als beim Discounter.
Nicht hungrig einkaufen gehen.
Was bald erhitzt werden soll, frühzeitig aus dem Kühlschrank nehmen.
Warmes erst nach dem Abkühlen in den Kühlschrank stellen.
Kühlschrank etwas wärmer stellen, z.B. 6 statt 5 Grad.
Dinge, die nicht in den Kühlschrank müssen, nicht reinstellen: Alles, was im Supermarkt auch nicht gekühlt wurde.
Eier müssen in den USA gekühlt werden, da sie gewaschen in den Handel kommen. In Deutschland wird die Schutzschicht nicht abgewaschen, daher müssen Eier ab Legedatum 18 Tage lang nicht gekühlt werden.
Gefriertruhe oder -abteil immer wieder abtauen, um große Eisblöcke loszuwerden und bis zu 15 Prozent Strom sparen.
Sparen im Bad
Wasser aus Dusche und Trockner mit Eimer auffangen, um damit zu putzen und Blumen zu gießen.
Das kalte Duschwasser, das läuft, bis es warm wird, abfüllen und nutzen.
Nur an den heissesten Tagen duschen, sonst Waschlappen.
Im Fitnesscenter duschen.
Nicht nach jedem kleinen Geschäft spülen.
Zahnpastatube mit Bleistift o.ä. aufwickeln, um den letzten Rest auszupressen.
Kalt duschen. Beim Duschen langsam kälter werden lassen und von Mal zu Mal kälter beginnen. Kalt duschen ist gut für das Immunsystem und den Kreislauf.
Etwas Wasser in die Shampooflasche und schütteln, um den Rest aufzubrauchen.
Haare mit Haarschneidemaschine selbst schneiden, z.B. Marke Braun, ca. 30-50 EUR.
Badewasser dreifach nutzen: Zwei sich nahestehende Menschen baden hintereinander im gleichen Wasser. Anschließend wird das Wasser für die Toilettenspülung verwendet.
Sparen bei Mobilität
Das alte Auto so lange weiter fahren, wie Sie es durch den TÜV bekommen.
Abends zwischen 18 und 22 Uhr tanken. Nicht später, denn dann wird es wieder teurer.
Im Hochsommer kann der Morgen besser sein, da das Benzin dann kühler ist und weniger Volumen, also höhere Energiedichte hat.
Allwetter-Radfahrer („Immerkurbler“) werden und lernen, alles am Fahrrad selbst zu reparieren.
Mit Fahrgemeinschaften sparen und nebenbei soziale Kontakte stärken.
Carsharing statt eigenem Auto. Günstige, regionale, vereinsartig organisierte Anbieter nutzen, z.B. Stattauto in München. Bei solchen Anbietern wird oft keine Kreditkarte benötigt.
Kraftstoff sparen
Bei Automatikgetriebe „Eco“-Modus o.ä. einstellen, falls vorhanden.
Vorausschauend fahren. Bremsen kostet Energie. Beim Heranrollen an eine Ampel nicht Gang rausnehmen, sondern Motorbremse nutzen.
Im Leerlauf Motor abschalten. An Bahnübergängen ist das übrigens vorgeschrieben.
Im Windschatten eines LKW zu fahren, funktioniert theoretisch, ist aber aus Sicherheitsgründen nicht empfehlenswert, da der Mindestabstand von „halber Tacho“ schnell unterschritten ist.
Geöffnete Fenster statt Klimaanlage lohnen sich nur im Stadtverkehr. Bei hohen Geschwindigkeiten erhöht sich durch die gestörte Luftströmung der Kraftstoffverbrauch.
Zulässigen, maximalen Luftruck der Reifen ganz ausnutzen. Nicht ganz aufgepumpte Reifen verbrauchen zusätzlichen Kraftsstoff.
Energiesparreifen in Betracht ziehen, falls ohnehin ein Neukauf ansteht. Reifen mit weniger Rollwiderstand können 0,5 Liter auf 100 Kilometer sparen.
Auto nicht als rollendes Warenlager nutzen, Kofferraum leeren.
Kurzstrecken vermeiden. Benziner vertragen Kurzstrecken zwar besser als Dieselfahrzeuge, verbrauchen aber im kalten Zustand mehr Benzin. Vor allem immer nur Kurzstrecke und kaum jemals lange Strecken sind schädlich fürs Auto.
Nicht zu schnell und nicht zu dynamisch fahren. Für Kleinwagen werden knapp unter 100 km/h für niedrigsten Kraftstoffverbrauch empfohlen, für stärker motorisierte Autos circa 110 bis 130 km/h.
Sparen im Haushalt und allgmein
Altkleider als Putzlappen nutzen. Ist im gewerblichen Bereich nicht unüblich.
Statt Fitnesscenter: Übungen mit eigenem Körpergewicht (Kniebeugen, Liegestütze).
Spülmaschine und Waschmaschine nur nachts, falls Nachtstromtarif oder tagsüber, wenn PV-Anlage.
Mit niedrigeren Temperaturen bei der Waschmaschine experimentieren. „40 ist das neue 60“. Allerdings eignen sind niedrige Temperaturen aus Hygienegründen nicht für jede Textilart, und die Eco-Programme sind manchmal Augenwischerei, da im Gegenzug die Waschdauer deutlich erhöht wird. Auch erreichen die meisten Maschinen ohnehin nicht die angegebene Temperatur. Um Keimbildung in der Maschine zu unterdrücken, sollte regelmäßig auch mit 60 Grad und bleichehaltigem Vollwaschmittel gewaschen werden.
Wäsche ungetrocknet mehrmals kräftig, ruckartig ausschütteln und faltenfrei aufhängen. Spendet Luftfeuchtigkeit und spart Bügeln sowie den Trockner.
Verpackung von Toilettenpapier und ähnlichem als Müllbeutel.
Geschenkpapier jährlich wiederverwenden. Wenn Geschenk in Anwesenheit geöffnet wird, Geschenkpapier wieder einsammeln.
Internetrouter und andere Standby-Geräte nur bei Anwesenheit anstecken. Auch nachts ausstecken.
DSL-Anbieter immer wieder wechseln, um von Neukunden-Rabatten zu profitieren. So kommen Sie von den bundesweit oligopolartigen 35 bis 40 EUR auf circa 25 EUR pro Monat.
Strom- und Gasanbieter (immer wieder) wechseln für Neukunden-Rabatte und generell niedrigere Preise.
Zu günstigerem Mobilfunk-Anbieter wechseln, z.B. Alditalk.
Netflix und sonstige Abonnements kündigen. Auf Youtube und den Mediatheken des ÖR Rundfunks gibt es viele Filme und Reportagen in voller Länge.
Überlegen, ob Versicherungen unsinnig bzw. unrentabel sind. Kandidaten hierfür: Tierkrankenversicherung, Lebensversicherungen.
Kontoauszüge nicht per Post schicken lassen.
Auch für Non-Food-Produkte Prospekte und Online-Shops der Discounter beachten. Aldi und Lidl können mit ihrem viel kleineren Sortiment auch bei Non-Food Amazon & Co. deutlich unterbieten.
Duftsäckchen oder Zedernholzstücke aus dem Drogeriemarkt in den Kleiderschrank, um Löcher durch Kleidermotten zu vermeiden.
Oldschool-Campingurlaub mit Zelt, Kocher und Einkauf im Supermarkt.
Bei Lebensmitteln, die für ihr Gewicht verhältnismäßig teuer sind und nicht gekühlt werden müssen, kann es sich lohnen, diese aus dem Discounter in den fluglosen Urlaub mitzubringen, z.B. Fischkonserven und Nüsse.
Sport im Freien und bei jedem Wetter: Wetter und Umwelt verstärken als zusätzliche Stimulanz die positive Wirkung von Sport auf das Gehirn.
Wird ohnehin oft bei einem Händler gekauft, dessen Cashback-Angebote nutzen, z.B. von Rossmann und IKEA.
Stehen Renovierungen an, Cashback-Angebote des nächstgelegenen Baumarkts prüfen; zu diesem werden Sie voraussichtlich sehr oft fahren, um kurzfristig fehlende Kleinteile zu kaufen.
Bibliotheksausweis holen und nie wieder für Bücher, Zeitungen, CDs und Computerspiele zahlen.
Mietwagen vorab online buchen; vor Ort ist es fast immer teurer.
Staubsaugerbeutel im Freien (evtl. mit Atemschutzmaske) in Tüte entleeren und wiederverwenden.
Kerzen einfrieren und kurz vor Benutzung rausholen. Die Flamme ist dann kleiner und entsprechend sparsamer.
Spülmaschinentabs teilen; eventuell wird das Geschirr mit der Hälfte auch sauber.
Mit Rauchen aufhören, auf Drehtabak oder E-Zigaretten umsteigen oder selbst Tabak anbauen: Für Eigenbedarf legal; Weitergabe, auch kostenlos, verboten.
Heizkosten sparen
Heizung runterdrehen: Im Wohnzimmer maximal 20 Grad, im Schlafzimmer 18 Grad. Unter 16 Grad sollte die Temperatur in keinem Zimmer langfristig fallen, da sonst Schimmel droht.
Die Wand hinter den Heizkörpern dämmen.
Heizkörper nicht mit Vorhängen oder Möbeln zustellen.
Hausschuhe oder dicke Socken und Pullover. Solange man keine Handschuhe braucht (und die Raumtemperatur bei mindestens 16 Grad liegt), kann man sich mit Kleidung statt Heizung aufwärmen.
Essen, Bewegung und Körperkontakt wärmen auch.
Minutenlanges Stoßlüften statt dauerhaft gekippte Fenster.
Heizungsrohre im Keller dämmen.
Bei Abwesenheit Heizung runterdrehen, aber nicht ganz abschalten (ausser im Sommer), um Schimmel zu vermeiden.
Heizkörper entlüften.
Kalte Zugluft vermeiden, indem Sie Fenster und Türen abdichten.
Infrarot-Heizpaneel direkt an die Stelle, an der man meistens sitzt, und sich davon anstrahlen lassen. Dafür die allgemeine Zimmertemperatur runterdrehen. Strahlungswärme ist zudem angenehmer als aufgewärmte, trockene Umgebungsluft.
Alternativ sich am Sitzplatz in eine Heizdecke einwickeln.
Sparen mit Augenzwinkern
Achtung, die folgenden Tipps sind nicht ernst gemeint:
Größere Schritte machen, um Schuhsohlen zu sparen.
So lange bei den Eltern wohnen, bis man bei den Kindern einziehen kann.
Mit einem Spiegel braucht man am 4. Advent nur zwei Kerzen.
Schwäbische Schorle: 30% Mineralwasser und 70% Leitungswasser.
Schottische Tomatensuppe: Knallroter Teller mit heissem Wasser.
Hund verkaufen und selbst bellen.
Klingel abstellen und „Bitte klopfen“-Schild an Tür, um Strom zu sparen.
Nachname ändern, um beim Unterschreiben Tinte zu sparen.
Nur Fachbücher verschenken; diese zuvor selbst lesen und von der Steuer absetzen.
Videos in 1,5-facher Geschwindigkeit ansehen; Strom und Zeit sparen.
Gerät beim Fernsehen ausgeschaltet lassen; kommt eh immer das Gleiche.
Beim Brief Absender und Empfänger vertauschen und ohne Briefmarke einwerfen.
Kaputte Strumpfhosen als Kaffeefilter nutzen.
Mit dem Fernglas beim Nachbarn Zeitung mitlesen.
Rückseite von empfangener Post als Druckerpapier nutzen.
Mit Geschenk in Drogerie gehen und dort kostenlos einpacken.
Während einer Pandemie heiraten. Am besten in Kombination mit nächstem Punkt:
Am 29. Februar heiraten, Beziehung beginnen oder gebären bzw. geboren werden.
Kalender nur mit Bleistift beschreiben und wieder benutzen, wenn sich das Kalenderjahr wiederholt. Den von 2024 können Sie zwar erst 2052 wieder benutzen; 2025 wiederholt sich aber bereits 2031.
Kindern den eigenen Vornamen geben, um Eintritts- und Fahrkarten doppelt zu nutzen.
Globuli verschreiben lassen und als Zucker nutzen.
Beim Friseur die abgeschnittenen Haare einpacken lassen; als Zahnseide oder um Kissen zu füllen.
Jede Eiskugel in einem einzelnen Hörnchen geben lassen.
Schwabencloud: Sich selbst eine E-Mail mit Anhang schicken.
Bahncard 100: Mehr als 4.000 EUR. Bundeswehruniform auf Ebay: Ab 10 EUR.