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Passives Einkommen aufbauen: Ideen und Beispiele

Als passiv bezeichnete Einkommensquellen erweisen sich oft als gar nicht so passiv wie angenommen. Ist kein Startkapital vorhanden, so ist doch zumindest etwas aktive Arbeit nötig, um das passive Einkommen aufzubauen und zu erhalten.

Unter passivem Einkommen versteht man das Generieren von Einkünften ohne langfristig regelmäßiges, aktives Zutun. Die Voraussetzung dieser wiederkehrenden Einnahmen soll der Theorie nach ein einmaliger Arbeits- oder Kapitaleinsatz sein.

Was bringt passives Einkommen? Für wen kommt es in Frage?

Passives Einkommen eignet sich für nahezu jeden von uns, ganz gleich welches Ziel verfolgt wird oder in welchem Lebensabschnitt man sich gerade befindet.

  • Sie möchten Ihr Gehalt auf lange Sicht aufstocken?
  • Sie streben nach mehr Unabhängigkeit bei Ihrer Lebensgestaltung?

Eine zusätzliche passive Einkommensquelle kann genau das Richtige sein.

Wie erziele ich ein passives Einkommen?

Je nach Zeit, Geld und Fähigkeiten gibt es verschiedene Wege zu passivem Einkommen:

  • Sie sind online-affin? Möglicherweise ist ein eigener Blog, welcher Einnahmen durch Werbung ermöglicht, eine spannende Variante. Zuletzt hat Google die Bloglandschaft allerdings konsolidiert und achtet mehr darauf, ob ein Blog auch anderweitig bekannt ist als nur durch Google. Ein Blog nur mit Inhalten, aus dem Besucher gegen Provision zu Dritten geleitet werden, hat es ab 2024 schwerer als früher. Sie sollten also eigene Produkte oder Dienstleistungen anbieten, und wenn es „nur“ ein Infoprodukt ist, z.B. ein Buch oder ein Online-Kurs. Shops halten sich zuletzt besser in Google als reine Content-Seiten, selbst ohne exklusive Produkte.
  • Sie stehen auf Technik? Vielleicht ist Lending oder Staking im Kryptobereich genau das Richtige für Sie. Dies ist allerdings ein schnelllebiges, etwa undurchsichtiges Gebiet, auf dem man schnell auf unseriöse Akteure trifft.
  • Sie haben eine Erbschaft erhalten und möchten langfristig von dieser zehren? Eine spannende Investition in eine Immobilie, die monatlich Mieteinnahmen abwirft, könnte eine Option für Sie sein.
  • Sind Sie bereit, Kapital in Aktien zu investieren? Eine Dividendenaktien-Strategie könnte ein Weg zu passivem Einkommen sein.

Welche Arten des passiven Einkommens möglich sind, hängt also davon ab, wie viel Zeit und Geld Sie investieren möchten und wo Ihre persönlichen Stärken liegen.

Womit passives Einkommen generieren?

Die am meisten nachgefragten Quellen passiven Einkommens sind, in dieser Reihenfolge, ETF, FBA, P2P, GTA und Immobilien. Die Abkürzungen stehen für „Exchange Traded Funds“, „Fulfillment by Amazon“, „Peer-to-Peer“ und „Grand Theft Auto“.

Passives Einkommen mit ETFs

Der Handel mit ETFs funktioniert im Grunde wie bei einem Aktieninvestment. Allerdings ist das Risiko bei ETFs deutlich geringer, da der Fokus hier nicht auf einer Einzelaktie liegt, sondern jeweils ein bestimmter Index abgebildet wird. Dieser Index kann ein Länderindex (z.B. DAX-ETF) oder ein Branchen-ETF (z.B. Medical Care ETF) sein.

Die ETF-Landschaft ist sehr weitläufig. Für passives Einkommen sollten die Gewinne als Dividende ausgezahlt werden. Hierfür gibt es spezielle Dividenden-ETFs. Mit diesen lässt sich auch mit einem ETF passives Einkommen generieren.

Das Halten von ETFs ist passiv, allerdings erfordert der Kauf von ETFs Startkapital. So gesehen sind sehr viele Anlageformen passiv: Nach dem Kauf von Fonds, Immobilien (wenn Hausverwaltung), Gold oder Anleihen müssen Anleger nicht mehr viel tun.

Passives Einkommen mit FBA

FBA steht für „Fulfillment by Amazon“ und bedeutet die „Erfüllung“ oder „Ausführung“ der Auftragsabwicklung, wobei der Auftrag die Bestellung von Waren ist. Die Waren werden vom Händler zu Amazon geschickt und Amazon kümmert sich um Lagerung, Versand und Abrechnung. Viele E-Commerce-Händler stellen ihre Waren zusätzlich zu ihrem eigenen Internetshop auch bei Amazon ein, manche verzichten aber auch bewußt darauf.

Amazon FBA ist kaum als passiv zu bewerten. Zwar nimmt einem Amazon einiges an Logistik ab, aber um die Beschaffung der Waren, das Marketing und die Buchhaltung muss sich der Händler kümmern. Außerdem wird viel darüber geklagt, dass sich Amazon einen immer größeren Anteil vom Händler nimmt. Auch besteht die Gefahr, dass, wenn Sie mit einem Produkt einen Volltreffer landen, Amazon sich das genauer ansieht, ein sehr ähnliches Produkt herstellen lässt und in Amazon einstellt.

Passives Einkommen mit P2P

P2P steht für „Peer-to-Peer“. Dabei ist der „Peer“ der „Gleichgestellte“, „Ebenbürtige“, und Peer-to-Peer bedeutet Kommunikation oder Austausch von irgendetwas „vom Gleichgestellten zum Gleichgestellten“, also der direkte Austausch ohne den Umweg über eine zentrale Instanz. Bekannt wurde diese Abkürzung durch Musik-Downloaddienste wie Napster, bei denen Dateien direkt von Nutzer zu Nutzer übertragen wurden, statt wie gewohnt über einen Server im Internet. Im Kontext von passivem Einkommen sind aber nicht Musikdateien gemeint, sondern Kredite, die direkt, ohne zwischengeschaltete Bank, von Privatpersonen an Privatpersonen vergeben werden. Die Idee dahinter ist, Geld zu verleihen wie eine Bank und damit Zinsen zu verdienen.

Die Vergabe von P2P-Krediten läuft über Onlineplattformen wie Mintos und Bondora ab. Der Kreditgeber erhält vom Kreditnehmer Zinsen für die Gewährung des Kredits. Doch zunächst muss Eigenkapital zur Verfügung stehen, um es verleihen zu können.

P2P-Kredite als passive Einkommensquelle können lukrativ sein, weil die bezahlten Zinsen höher sind als im herkömmlichen Bankgeschäft. Die Kreditnehmer auf P2P-Plattformen müssen aufgrund schwächerer Bonität einen Risikoaufschlag in Form höherer Zinsen hinnehmen.

Passives Einkommen mit P2P ist aber mit dem Risiko verbunden, dass der Kredit nicht zurückgezahlt wird. Die Ausfallraten bei P2P-Krediten sind höher als bei herkömmlichen Bankkrediten.

Passives Einkommen mit GTA

GTA steht für das Computerspiel „Grand Theft Auto“ Online. Digitale Assets in virtuellen Welten zu verdienen, zu gewinnen, zu kaufen und zu verkaufen; das gibt es nicht nur in GTA. Offenbar sind die Möglichkeiten in GTA aber umfangreicher als in anderen Spielen, da GTA dasjenige Spiel ist, zu dem am häufigsten im Zusammenhang mit „Geld verdienen“ gesucht wird.

Im Fall GTA ist es zum Beispiel möglich, einen virtuellen Nachtclub zu eröffnen, diesen zu bewerben, und, genretypisch, andere Nachtclubs zu überfallen und auch damit Geld zu verdienen. Da Menschen viel Zeit in Spiele investieren, sind solche virtuellen Güter prinzipiell kein Humbug. Kritisch ist aber, dass der ganze virtuelle Kosmos fest in der Hand des Spieleherstellers, in diesem Fall Rockstar Games, ist.

Als passiv ist diese Einnahmeart keineswegs zu bezeichnen. Tatsächlich erfordert der oben erwähnte „Nachtclub“ sehr wahrscheinlich sehr viel regelmäßige, aktive Arbeit.

Passives Einkommen mit Immobilien

Passives Einkommen durch Immobilien bietet unter den hier genannten Optionen die größte Sicherheit. Schon eine oder zwei Wohnungen als Kapitalanlage genügen oft, um einen monatlichen, positiven Cashflow zu erzielen.

Für einen positiven Cashflow sollten die Mieteinnahmen die Finanzierungskosten (Tilgung + Zinsen) übersteigen. Wohnungen als Kapitalanlage, welche diese Bedingung erfüllen, gibt es derzeit nur vereinzelt. Gerade die Vermittlergebühren machen Immobilieninvestments als passive Einkommensquellen unattraktiv, da die Kosten mit jedem Vermittler steigen.

Besser ist es, direkt beim „Produzenten“ zu kaufen. Meine-Renditeimmobilie saniert Wohnungen auf höchstem Qualitätsstandard und verkauft sie direkt an Kapitalanleger ohne Vermittler und deren Gebühren.

Passiv ist diese Einnahmeart durchaus, allerdings erfordert sie Startkapital.

Vorteile und Nachteile von passivem Einkommen

Theoretische Vorteile:

  • Hohes Maß an Selbstständigkeit und Freiheit
  • Zusätzliche Einkommensquelle
  • Raum für mehr freie Zeit
  • Passion leben & gleichzeitig davon finanziell profitieren
  • Grundbaustein für finanzielle Freiheit

Nachteile:

  • Hoher Zeitaufwand, nicht wirklich „passiv“
  • Nur mit Startkapital einigermaßen passiv
  • Gewisse (Verlust-) risikobereitschaft

Wie vieles hat auch diese Medaille zwei Seiten. Ohne Startkapital ist das Einkommen nicht passiv. Und ein Einkommen, für das man arbeitet, ist einfach (aktive) Arbeit und nicht passiv.

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