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Rezession in Deutschland: Bedeutung für Bürger und Wirtschaft

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Eine Rezession ist eine Phase des Konjunkturzyklus, bei der das Bruttoinlandsprodukt in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen im Vergleich zum Vorjahr stagniert oder abnimmt. Das Gegenteil einer Rezession ist der konjunkturelle Aufschwung.

Rezession als Phase des Konjunkturzyklus

Vier Phasen des Konjunkturzykluses

Vier Phasen des Konjunkturzykluses

Die vier wellenförmig auftretenden Phasen:

  1. Expansion = Aufschwung
  2. Boom = Hochkonjunktur
  3. Rezession = Abschwung
  4. Depression= Tiefphase

Schwankungen gehören zu einem gesunden Konjunkturzyklus. Auch die Rezession ist Teil davon und nicht per se vermeidbar.

Bedrohlich wird eine Rezession, wenn sie über einen längeren Zeitraum anhält und zielgerichtet in eine Depression mündet.

Typische Merkmale einer Rezession

  • Stagnierendes oder sinkendes Bruttoinlandsproduktes
  • Veränderung der Zinsstruktur bei US-Anleihen
  • Andauernd und stark steigende Inflation
  • Abnehmende oder ausbleibende Investitionsbereitschaft
  • Rückgang der Kaufkraft und Nachfrage
  • Fallende Umsätze des Einzel- und Großhandels
  • Überfüllte Lager
  • Produktionseinstellung
  • Vermehrter Überstundenabbau und steigende Kurzarbeit
  • Entlassungen und steigende Arbeitslosigkeit
  • Pessimistische Wirtschaftsprognosen
  • Fallende Aktien- und Börsenkurse

Ursachen einer Rezession

Es gibt unterschiedliche Theorien zum Entstehen einer Rezession:

  1. Überproduktion und -investition

    Überschwänglicher Optimismus der Unternehmen während einer Hochkonjunktur. Unternehmen sind gezwungen, überflüssige Produktionskapazitäten bei sinkender Nachfrage wieder abzubauen.

  2. Fehlende finanzielle Mittel

    Fehlt es Unternehmen an finanziellen Mitteln, so können sie nicht investieren. Folglich leidet das Wirtschaftswachstum.

  3. Struktureller Wandel industrieller Schlüsselbranchen

    Strukturelle Veränderungen in besonders wichtigen Industrien können die gesamte Wirtschaft aus dem Gleichgewicht bringen.

Zusammenhang zwischen Rezession und Inflation

Lang anhaltende Inflation kann zur Rezession führen. Der Kaufkraftverlust führt dazu, dass Konsumenten weniger Geld ausgeben.

Wegen steigenden Produktionskosten, Lieferengpässen und zurückhaltendem Konsum entlassen Unternehmen Mitarbeiter. Die Arbeitslosigkeit steigt.

In einer Rezession lässt sich die Inflation auch mit Zinserhöhungen nicht mehr eindämmen. Vor einer Rezession explodiert die Inflation und sinkt während der Rezession wieder oder entwickelt sich sogar zur Deflation.

Wegen äußerer Einflüsse wie den Russland-Ukraine-Krieg können Zentralbanken die Inflation nur schwer durch Zinspolitik eindämmen.

Folgen einer Rezession

Unternehmen müssen Kosten reduzieren. Innovationen und neue Projekte werden zurückgestellt.

Verbraucher haben weniger Geld. Die steigende Arbeitslosigkeit senkt die Nachfrage zusätzlich. Kurzarbeit und weitere Entlassungen sind die Folge.

Besonders Kleinunternehmer und Selbstständige sind betroffen, da ihre Absicherung oft schlechter ist als bei Beamten und Angestellten.

Es liegt nun am Staat und den Zentralbanken, Verbraucher und Unternehmer zu unterstützen.

Was sind mögliche Maßnahmen gegen eine Rezession?

Der Staat muss Prioritäten setzen und sicher eventuell weiter verschulden, um mit konjunkturpolitischen Maßnahmen die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen:

  • Entlastungspakete für Haushalte (Energiepreise)
  • Kurzarbeit
  • expansive fiskalpolitische Instrumente, wie Beschäftigungsprogramme oder Steuersenkungen
  • Schutzschirm für stark betroffene Konzerne

Aktien während einer Rezession

Aktien fallen während einer Rezession. Börsennotierte Unternehmen senken Kosten, machen Abläufe effizienter und stufen Gewinnprognosen herunter.

Investoren schichten von Aktien in wertbeständige Anlagen wie Gold und Immobilien um.

Bei einer Rezession empfiehlt sich ein ETF-Sparplan als Alternative zu Einzelaktien: Ist der Börsenkurs unten, werden ETF-Anteile günstig erworben. Anleger nutzen mit diesem antizyklischen Verhalten die Marktlage für sich.

Eine weitere Option sind defensive Aktien. Diese bleiben in Abschwungszeiten meist stabil. Beispiele hierfür sind Aktien für Basiskonsumgüter, für Gesundheitsversorgung oder für die Versorgungswirtschaft.

Aktionäre neigen in Krisenzeiten zu Panikverkäufen. Doch durch den rasanten Verkaufsanstieg wird die Entwertung weiter vorangetrieben. Wenn es die eigenen finanziellen Umstände zulassen, kann es ratsam sein, eine Abschwungphase auszusitzen.

Gibt es Aktien, die in einer Rezession steigen? Eher nicht, bis auf wenige Bereiche, wie zum Beispiel Aktien der Rüstungsindustrie, aufgrund des Krieges in der Ukraine.

Fallende Aktienkurse ermöglichen, günstig zu kaufen. Um den künftigen Wertzuwachs zu erleben, müssen Anleger allerdings die Abschwungphase überstehen.

Immobilien und Rezession: Folgen für den Immobilienmarkt

Der Immobilienmarkt bleibt während einer Rezession relativ stabil. Es kommen Objekte auf den Markt, deren Eigentümer ihre Darlehen nicht mehr bedienen können. Für Investoren eine verlockende Möglichkeit, preiswerter zu kaufen.

Besonders die Nachfrage ist in der Abschwungphase viel stärker betroffen. Demgegenüber bleibt das Angebot von Immobilien nach wie vor weiterhin vorhanden. Denn gewohnt und gemietet werden muss immer.

Grundsätzlich sind sinkende Immobilienpreise während einer Rezession nur ein vorübergehendes Phänomen.

Immobilienpreise können bei einer Rezession kurzfristig sinken. Immobilien erholen sich aber grundsätzlich sehr schnell wieder.

Immobilienpreise können bei Rezession kurzfristig sinken, erholen sich aber schnell wieder.

Ist es ratsam, während einer Rezession Immobilien zu kaufen? Durch das Aufnehmen eines Darlehens für ein Immobilieninvestment kann man sogar von der Inflation profitieren:

Die Relation von Mieteinnahmen zu Schulden ändert sich durch die vorherrschende Inflation: Mieten steigen und gleichzeitig verlieren die aufgenommenen Schulden an Wert.

Höhere Mieteinnahmen treffen auf real geminderte Schulden. Durch Mieteinnahmen ist das aufgenommene Darlehen in den meisten Fällen bereits partiell getilgt. Eine vorübergehende Minderung des Wertes kann, lnagfristig betrachtet, gut verkraftet werden.

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