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Passives Einkommen aufbauen: Ideen und Beispiele

Als „passiv“ bezeichnete Einkommensquellen erweisen sich oft als gar nicht so passiv wie angenommen. Ist kein Startkapital vorhanden, so ist doch zumindest etwas aktive Arbeit für den Aufbau und die Pflege des passiven Einkommens nötig.

Was ist ein passives Einkommen? Beginnen wir mit einer Erklärung des Begriffs „passives Einkommen“: Unter passivem Einkommen versteht man das Generieren von Einkünften ohne langfristig regelmäßiges, aktives Zutun. Die Voraussetzung dieser wiederkehrenden Einnahmen ergibt sich aus einem einmaligen Arbeitsaufwand in Form von Arbeits- oder Kapitaleinsatzes, sowie Energie.

Was bringt passives Einkommen? Für wen kommt es in Frage?

Passives Einkommen eignet sich für nahezu jeden von uns, ganz gleich welches Ziel verfolgt wird oder in welchem Lebensabschnitt man sich gerade befindet.

  • Sie möchten Ihr Gehalt auf lange Sicht aufstocken?
  • Sie streben nach mehr Unabhängigkeit oder zusätzlicher Freiheit im Rahmen Ihrer Lebensgestaltung?

Eine zusätzliche Einkommensquelle im Sinne von passivem Einkommen kann genau das Richtige für Sie sein.

Wie erziele ich ein passives Einkommen?

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um eine passive Einnahmequelle zu erschaffen. Je nachdem, worauf Sie besonders Wert legen und welche Art von Aufwand Sie investieren wollen, kommen verschiedene Optionen infrage. Je nachdem, wo Ihre Talente und Fähigkeiten liegen und welche Dinge Ihnen Spaß bereiten, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, eine persönliche Definition von passivem Einkommen aufzustellen:

  • Sie sind online-affin? Möglicherweise ist z. B. ein eigener Blog, welcher Einnahmen durch Kooperationen und Werbung ermöglicht, eine spannende Variante.
  • Sie stehen auf Technik? Vielleicht ist Lending oder Staking im Kryptobereich genau das Richtige für Sie.
  • Sie haben eine Erbschaft erhalten und möchten langfristig von dieser zehren? Eine spannende Investition in eine Immobilie, die monatlich Mieteinnahmen abwirft, könnte eine Option für Sie sein.
  • Sind Sie bereit, Kapital in Aktien zu investieren? Eine Dividendenaktien-Strategie könnte eine Weg zu passivem Einkommen sein.

Die Definition von passivem Einkommen ist somit nicht einheitlich. Je nach dem, wie viel Zeit Sie investieren möchten, wie viel Kapital vorhanden ist und wo Ihre persönlichen Stärken liegen, weicht die Erklärung des Begriffs des passiven Einkommens ab.

Womit passives Einkommen generieren?

Die am meisten nachgefragten Quellen passiven Einkommens sind, in dieser Reihenfolge, ETF, FBA, P2P, GTA und Immobilien. Die Abkürzungen stehen für „Exchange Traded Funds“, „Fulfillment by Amazon“, „Peer-to-Peer“ und „Grand Theft Auto“.

Passives Einkommen mit ETFs

Der Handel mit ETFs funktioniert im Grunde wie bei einem Aktieninvestment. Allerdings ist das Risiko bei ETFs deutlich geringer, da der Fokus hier nicht auf einer Einzelaktie liegt, sondern jeweils ein bestimmter Index abgebildet wird. Dieser Index kann ein Länderindex (z.B. DAX-ETF) oder ein Branchen-ETF (z.B. Medical Care ETF) sein.

Hierbei gibt es auch noch weitere Kriterien für die Indexbildung. Das ETF-Universum ist fast grenzenlos. Auch hier ist darauf zu achten, dass die Gewinne als Dividenden ausbezahlt werden. Hierbei gibt es auch spezielle Dividenden-ETFs. Dann lässt sich auch mit einem ETF passives Einkommen generieren.

Das Halten von ETFs ist in der Tat recht passiv, allerdings efordert der Kauf von ETFs Startkapital. So gesehen sind sehr viele Anlageformen passiv: Nach dem Kauf von Fonds, Immobilien (wenn Hausverwaltung), Gold oder Anleihen müssen Anleger nicht mehr viel tun.

Passives Einkommen mit FBA

FBA steht für „Fulfillment by Amazon“ und bedeutet die „Erfüllung“ oder „Ausführung“ der Auftragsabwicklung, wobei der Auftrag die Bestellung von Waren ist. Die Waren werden vom Händler zu Amazon geschickt und Amazon kümmert sich um Lagerung, Versand und Abrechnung. Viele E-Commerce-Händler stellen ihre Waren zusätzlich zu ihrem eigenen Internetshop auch bei Amazon ein, manche verzichten aber auch bewußt darauf.

Amazon FBA ist kaum als passiv zu bewerten. Zwar nimmt einem Amazon einiges an Logistik ab, aber um die Beschaffung der Waren, das Marketing und die Buchhaltung muss sich der Händler kümmern.

Passives Einkommen mit P2P

P2P steht für „Peer-to-Peer“. Dabei ist der „Peer“ der „Gleichgestellte“, „Ebenbürtige“, und Peer-to-Peer bedeutet Kommunikation oder Austausch von irgendetwas „vom Gleichgestellten zum Gleichgestellten“, also der direkte Austausch ohne den Umweg über eine zentrale Instanz. Bekannt wurde diese Abkürzung durch Musik-Downloaddienste wie Napster, bei denen Dateien direkt von Nutzer zu Nutzer übertragen wurden, statt wie gewohnt über einen Server im Internet. Im Kontext von passivem Einkommen sind aber nicht Musikdateien gemeint, sondern Kredite, die direkt, ohne zwischengeschaltete Bank, von Privatpersonen an Privatpersonen vergeben werden. Die Idee dahinter ist, Geld zu verleihen wie eine Bank und damit Zinsen zu verdienen.

Die Vergabe von P2P-Krediten läuft über Onlineplattformen wie Mintos und Bondora ab. Der Kreditgeber erhält vom Kreditnehmer Zinsen für die Gewährung des Kredits. Doch zunächst muss Eigenkapital zur Verfügung stehen, um es verleihen zu können.

P2P-Kredite als passive Einkommensquelle können lukrativ sein, weil die bezahlten Zinsen höher sind als im herkömmlichen Bankgeschäft. Die Kreditnehmer auf P2P-Plattformen müssen aufgrund schwächerer Bonität einen Risikoaufschlag in Form höherer Zinsen bezahlen.

Passives Einkommen mit P2P ist aber mit dem Risiko verbunden, dass der Kredit nicht zurückgezahlt wird. Die Ausfallraten bei P2P-Krediten sind höher als bei herkömmlichen Bankkrediten.

Passives Einkommen mit GTA

GTA steht für das Computerspiel „Grand Theft Auto“ Online. Digitale Assets in virtuellen Welten zu verdienen, zu gewinnen, zu kaufen und zu verkaufen; das gibt es nicht nur in GTA. Offenbar sind die Möglichkeiten in GTA aber umfangreicher als in anderen Spielen, da GTA dasjenige Spiel ist, zu dem am häufigsten im Zusammenhang mit „Geld verdienen“ gesucht wird.

Im Fall GTA ist es zum Beispiel möglich, einen virtuellen Nachtclub zu eröffnen, diesen zu bewerben, und, genretypisch, andere Nachtclubs zu überfallen und auch damit Geld zu verdienen. Da Menschen viel Zeit in Spiele investieren, sind solche virtuellen Güter prinzipiell kein Humbug. Kritisch ist aber, dass der ganze virtuelle Kosmos fest in der Hand des Spieleherstellers, in diesem Fall Rockstar Games, ist.

Als passiv ist diese Einnahmeart keineswegs zu bezeichnen. Tatsächlich erfordert der oben erwähnte „Nachtclub“ sehr wahrscheinlich sehr viel regelmäßige, aktive Arbeit.

Passives Einkommen mit Immobilien

Passives Einkommen durch Immobilien bietet unter den hier genannten Optionen die größte Sicherheit. Schon eine oder zwei Wohnungen als Kapitalanlage genügen oft, um einen monatlichen, positiven Cashflow herzustellen.

Um einen positiven Cashflow und somit passives Einkommen mit einer Immobilie aufzubauen, sollten die Mieteinnahmen die Finanzierungskosten (Tilgung + Zinsen) übersteigen. Wohnungen als Kapitalanlage, welche diese Bedingung erfüllen, gibt es derzeit nur vereinzelt. Gerade die Vermittlergebühren machen Immobilieninvestments als passive Einkommensquellen unattraktiv, da die Kosten mit jedem Vermittler steigen.

Besser ist es, direkt beim „Produzenten“ zu kaufen. Meine-Renditeimmobilie saniert Wohnungen auf höchstem Qualitätsstandard und verkauft sie direkt an Kapitalanleger ohne Vermittler und deren Gebühren.

Passiv ist diese Einnahmeart durchaus, allerdings erfordert sie Startkapital.

Vorteile und Nachteile von passivem Einkommen

Theoretische Vorteile:

  • Hohes Maß an Selbstständigkeit und Freiheit
  • Zusätzliche Einkommensquelle
  • Raum für mehr freie Zeit
  • Passion leben & gleichzeitig davon finanziell profitieren
  • Grundbaustein für finanzielle Freiheit

Nachteile:

  • Hoher Zeitaufwand, nicht wirklich „passiv“
  • Nur mit Startkapital einigermaßen passiv
  • Gewisse (Verlust-) risikobereitschaft

Wie in allen Bereichen des Lebens hat auch diese Medaille zwei Seiten. Ohne Startkapital ist das Einkommen nicht passiv. Und ein Einkommen, für das man arbeitet, ist einfach „Arbeit“ und nicht „passiv“.