Inflation 2023

Letzte Aktualisierung am 08.03.2023

Die untenstehende Grafik zeigt die Inflationsraten für das Jahr 2023. Die Inflation 2022 war das Thema, worüber viel gesprochen wurde. Aber bleibt die Teuerungsrate auch in diesem Jahr so hoch? Wie sieht die Inflationserwartung 2023 aus? Jeder sollte sich jetzt dringend die Frage stellen: Wie kann ich mein Geld vor Inflation schützen?

In den Medien werden seit geraumer Zeit Inflationsängste geschürt. Auch der vorläufige Inflationsbericht vom Februar 2023 sieht beunruhigend aus: Die Teuerungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat betrug +8,7 Prozent.

(Quelle: Eigene Darstellung)

Die Ursachen der Inflation sind vor allem die lockere Geldpolitik der Zentralbanken, die Spätfolgen der Corona-Krise, die aktuelle Energiekrise und der Krieg in der Ukraine. Bei vielen Menschen besteht die Angst vor der Geldentwertung. Doch sind diese Bedenken langfristig angebracht?

Sollte man sich wegen der steigenden Inflationsraten Sorgen machen? Welche Möglichkeiten gibt es, sein Geld vor Inflation zu schützen? Wie sieht die Prognose Inflation Deutschland 2023 aus? 

In diesem Artikel werfen wir einen objektiven, realistischen Blick auf

  • die Inflationssituation im Jahr 2023,
  • die Folgen einer möglichen längerfristigen Inflation, 
  • wägen ab, wie wahrscheinlich eine weiter aufkommende Geldentwertung 2023 ist,
  • stellen dar, welche die beste Geldanlage momentan ist und im Jahr 2023 in Ihr Portfolio gehören sollte
  • und geben einen kurzen Überblick über die Inflation Prognose 2023.

Ausgangssituation: Auslöser der aktuellen Inflation

Die lockere Geldpolitik hat spätestens seit der Finanzkrise 2008 Einzug erhalten, als Banken gerettet werden mussten und Staaten mit Konjunkturprogrammen und Geldspritzen an allen Ecken und Enden reagierten, um eine noch tiefere Krise abzuwenden und zurück zu alten Wachstumszahlen zu finden. Schon 2008 geisterte das Schreckgespenst der Inflation durch die Medien und verunsicherte viele Menschen.

Retrospektiv waren diese Ängste jedoch unbegründet: Ab dem Jahr 2008 bis zum Jahr 2020 lag die Inflationsrate in Deutschland immer zwischen niedrigen 0,3 und 2,6%.

(Quelle: Eigene Darstellung)

Doch wie ist es möglich, dass die geschilderten Ängste und negativen Erwartungen (hohe Inflation oder gar Hyperinflation) so weit von der Realität entfernt lagen? Und ist die Situation von 2008 vergleichbar mit der heutigen Situation, in der Staaten immer mehr Schulden aufnehmen, um Nothilfen und Konjunkturprogramme zu finanzieren? Antworten hierauf geben wir in diesem Artikel.

So wurde beispielsweise in den USA im Jahr 2020 sage und schreibe 25% der gesamten Geldmenge (gemessen in M2) zusätzlich gedruckt, wie folgende Grafik verdeutlicht:

Geldmenge M2 in den USA

Die Geldmenge stieg nicht nur in den USA dank massiver staatlicher Unterstützung für Unternehmen und Haushalte aufgrund von Corona drastisch an (Quelle: FED).

Die für Europa zuständige Instanz, die Europäische Zentralbank, erhöhte die Euro-Geldmenge (M2) im Zeitraum Januar bis Dezember 2020 um fast 11%. Ein etwas niedrigerer Wert als in den USA, aber dennoch weit über dem langjährigen Mittel von knapp über 6% (Zeitraum 2010-2020).

Dies bedeutet, dass sich die Geldmenge stark erhöht hat und wir jetzt eine Inflation beobachten können.

Fakt ist: Wie man der folgenden Tabelle entnehmen kann, sind die Inflationswerte von 1,0% im Januar 2021 auf bis zu 10,4% im Oktober 2022 explodiert – diese Zahlen sind jeweils im Vergleich zum Vorjahresmonat. Seit November 2022 sinken die Werte wieder leicht (Quelle: Statistisches Bundesamt).

Tabelle Inflation 2021-2023:

Januar 20211,0%
Februar 20211,3%
März 20211,6%
April 2021+2,0%
Mai 2021+2,5%
Juni 2021+2,3%
Juli 2021+3,8%
August 2021+3,9%
September 2021+4,1%
Oktober 2021+4,5%
November 2021+5,2%
Dezember 2021+5,3%
Januar 2022+4,9%
Februar 2022+5,1%
März 2022+7,3%
April 2022+7,4%
Mai 2022+7,9%
Juni 2022+7,6%
Juli 2022+7,5%
August 2022+7,9%
September 2022+10,0%
Oktober 2022+10,4%
November 2022+10,0%
Dezember 2022+8,6%
Januar 2023+8,7%
Februar 2023+8,7%

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Das spricht für eine Inflation 2023

Inflation entsteht, wenn sich die gesamte Geldmenge erhöht, während sie sich auf eine gleich bleibende Menge an Gütern verteilt. Einzelne Güter werden daher teurer und man spricht von einer Inflation. Doch ganz so einfach ist der Zusammenhang leider nicht – sonst hätten wir die Antwort schon! 

Es genügt jedoch nicht, wie oben gezeigt, lediglich die Geldmenge zu erhöhen. Eine weitere Voraussetzung für die ansteigende Inflation liegt auch in der sich erhöhenden Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. 

Zusammenhang Staatsverschuldung Inflation

Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes entscheidet unter anderem über die Höhe der Inflationsrate (Quelle: Eigene Darstellung).

Die Umlaufgeschwindigkeit definiert, mit welchem Tempo das Geld in einer Wirtschaft den Besitzer wechselt (zum Beispiel in dem Güter gekauft werden).

Wenn Geld gedruckt wird, landet es in den Geldbeutel der Bürger und Unternehmen (zum Beispiel über von Staaten bezahlte Stimuli und Hilfen für notleidende Unternehmen). Dort jedoch wird es nicht ausgegeben, so ist die Umlaufgeschwindigkeit niedrig. In diesem Szenario ist die Wahrscheinlichkeit für eine Inflation gering. 

Für eine Inflation im Jahr 2023 spricht, dass die angesparten Geldmengen von Unternehmen und privaten Haushalten in Umlauf kommen, da die Lockdowns weitestgehend vorbei sind und die Impfstoffe breit verteilt sind. Folglich können wir eine sprunghafte Teuerung von Gütern beobachten: Inflation tritt ein.

Ein weiterer Aspekt, der für die Inflation 2023 verantwortlich ist, ist der Krieg in der Ukraine, der die ganze Welt erschüttert hat. Als Folge davon kommt es zu hohen Energie- und Lebensmittelkosten sowie Lieferengpässen.  

Ein dritter Trend, welcher der Inflation in die Karten spielt, ist die durch Corona einsetzende Deglobalisierung. Beim Phänomen der Deglobalisierung werden wertschöpfende Tätigkeiten (zum Beispiel Produktion) vermehrt im eigenen Land angesiedelt, weil Lieferketten unterbrochen sind. Da in entwickelten Ländern – wie den USA oder Deutschland – die Kosten zum Beispiel für die Produktion von Gütern höher sind (höheres Lohnniveau etc.), schlägt sich dies auf den Verkaufspreis von Gütern durch. Es kommt zu Preissteigerungen und somit: Zur Inflation.

Und schließlich gibt es einen vierten Faktor, der für eine stärkere Inflation im Jahr 2023 spricht. Es geht um die allgemeine Schuldensituation der europäischen Staaten. Deutschlands Schulden belaufen sich auf ca. 68% der Wirtschaftsleistung, andere Staaten stehen noch wesentlich schlechter da (Frankreich 113%, Italien 151%, Griechenland 192%). 

Diese Schulden müssen bedient werden. Sie verursachen Finanzierungskosten. Den Schuldenberg abzutragen, ist eine gewaltige Herausforderung und kann eigentlich nur durch zwei Wege erreicht werden:

  • Möglichkeit 1 ist die Erhöhung der Einnahmen des Staates zum Beispiel durch Steuererhöhungen, die aber politisch unpopulär sind.
  • Möglichkeit 2 ist die aufkommende Inflation strategisch so einzusetzen, dass Schulden in Zukunft nicht mehr so viel wert sind und relativ mühelos abgetragen werden können, wenn die Inflation anzieht und somit auch die Staatseinnahmen durch mehr Steuereinnahmen steigen. 

Der Staat hat somit kein Interesse, die Inflationsrate bei ein bis zwei Prozent zu halten, sondern könnte versuchen, die Inflationsrate auf mehr als zwei Prozent anwachsen zu lassen. Auch wenn dies eine etwas gewagte These ist.

Das spricht gegen eine Hyperinflation 2023

Das Mandat einer jeden Zentralbank beinhaltet neben der Bekämpfung von Arbeitslosigkeit unter anderem, die Preisstabilität zu garantieren. Zentralbanken haben über diverse Werkzeuge Möglichkeiten, Inflation im Zaum zu halten oder sie anzufeuern.

Berücksichtigt man das Ziel der Preisstabilität, so ist es die Aufgabe der Zentralbank, dafür zu sorgen, dass die Inflation nicht über ein gewisses Level steigt. Dies liegt in der Regel bei circa 1,5-2,5 % pro Jahr. Steigt die Inflation auf einen Wert von über vier oder fünf Prozent, so hat das unterschiedlichste negative Auswirkungen auf das Finanzsystem, das Wirtschaftssystem und somit mittelbar letztendlich auch auf die Gesellschaft. Um sozialen Frieden zu wahren, wird eine Zentralbank also möglicherweise Werkzeuge einsetzen, um eine aufkommende Inflation zu deckeln.

Ein weiterer Aspekt, der gegen Hyperinflation spricht, ist der Einfluss von der deflationären Wirkung unserer immer stärker digitalisierten Welt. Ein Beispiel: Musste man früher viele Funktionen eines modernen Smartphones (Taschenrechner, Nachrichten senden, Telefonieren, Bilder machen, mobiles Arbeiten,…) mit separaten Produkten wie einem Taschenrechner, einer Fotokamera, einem Computer/Laptop etc. darstellen, so sind all diese Funktionen in einem modernen Smartphone bereits integriert. Der Konsument muss somit unterm Strich viel weniger Geld ausgeben, um die gleiche Anzahl an Funktionen zu erhalten. 

Dies ist nur ein Beispiel für die fortschreitende technologische Entwicklung in vielen Bereichen, welche deflationär wirkt. Es findet letztendlich eine Entkopplung zwischen Kapital und Produktivität statt, sodass digitale Produkte wie zum Beispiel eine App zwar anfangs aufwändig programmiert werden müssen, dann jedoch millionenfach heruntergeladen werden können, ohne zusätzliche Produktionskosten zu verursachen. Das ist ein deflationärer Treiber, der sich in den kommenden Jahren noch beschleunigen wird und nicht zu unterschätzen ist. Doch ist festzuhalten, dass sich diese Entwicklungen voraussichtlich erst in einigen Jahren in der Inflationsrate zeigen werden, da der Einfluss von Technologie auf Inflation aktuell noch begrenzt ist. 

Fazit: Inflation 2023 

Bedingt durch die stark erhöhte Geldmenge, die ins Finanz- und Wirtschaftssystem gepumpt wurde (und wird) sowie durch die Corona-Pandemie verursachte Lieferkettenproblematik und aufgrund des Kriegs in der Ukraine ist mit einer hohen Inflationsrate im Jahr 2023 weiterhin zu rechnen.  

Die Bekämpfung der Inflation ist eines der wichtigsten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ziele 2023. Einerseits wird die Inflation nicht von heute auf morgen sinken, wenn die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen weiter erhöht. Das kann einige Zeit dauern. Andererseits wird durch die Steigerung von Zinsen das Problem der Lieferengpässe, sowie die Herausforderung der hohen Energiekosten – die einen wesentlichen Einfluss auf die aktuelle Preissteigerung haben – weiterhin fortbestehen. 

Was bedeutet Inflation für das Thema Geldanlage?

Steigt das allgemeine Preisniveau (Inflation), so hat dies profunde Auswirkungen auf verschiedene Geldanlagen. Die Höhe der Inflationsrate ist eines der wichtigsten Kriterien für den Erfolg oder Misserfolg einer Geldanlage.
Es gilt, bei der Fragestellung der Inflation flexibel zu bleiben und sich auf die Veränderungen von Inflationsraten immer wieder neu einzustellen, damit die eigene Geldanlage – bestenfalls mit Inflationsschutz – zum Erfolg wird. Nachfolgend skizzieren wir die Möglichkeiten, auf Inflation zu reagieren.

Passt eine Immobilie als Kapitalanlage zu Ihnen?

Welche Geldanlage ist bei Inflation gut?

Wie kann man der Inflation entgegenwirken?
Bei mittlerer bis hoher Inflation haben Sachwerte gegenüber Geldwerten große Vorteile. 

Zur Erinnerung: Sachwerte sind all jene Investitionsgüter, die in ihrer Menge begrenzt sind. Und der Wert pro Investitionsgut entwickelt sich daher bei steigender Geldmenge analog zur Inflation. Sachgüter schützen somit vor Inflation und werden durch Inflation nicht entwertet. Generiert ein Sachwert nun auch noch aktiv eine Rendite wie zum Beispiel Mieteinnahmen bei Immobilien als Kapitalanlage, so profitiert der Anleger doppelt.

Sachwerte schützen vor Inflation

Sachwerte wie Immobilien als Kapitalanlage, Gold oder Aktien können vor Inflation schützen (Quelle: Eigene Darstellung).

Andere Sachanlagen, wie zum Beispiel Gold, steigen – einfach gesagt – im Wert mit, sodass das Sachgut durch aufflammende Inflation nicht entwertet wird. 

Zur Klasse der Sachgüter zählen neben Immobilien auch Aktien, Gold, Bitcoin und exotische Geldanlagen wie Oldtimer, Weine und Kunstgüter.

Welche Geldanlage ist bei Inflation schlecht?

Schlecht stehen bei Inflation vor allem jene Investitionen da, welche fest verzinst und für einen bestimmten Zeitraum gebunden sind (zum Beispiel Staatsanleihen, Anleihen von Unternehmen mit fester Laufzeit sowie Bargeld. Natürlich abhängig von ihrem jeweiligen Zinssatz). 

Durch eine steigende Menge Geld im System und eine Teuerung von Gütern wird Bargeld insofern entwertet, als dass man für die gleiche Menge Geld weniger Güter kaufen kann. Zu den Geldwerten gehören neben den bereits genannten Anlagearten auch Tagesgeld, Festgeld, Sparkonto etc.

Inflationssichere Geldanlagen

Was ist die beste Geldanlage zur Zeit, die auch bei Inflation gut funktioniert? Die Schlussfolgerung der obigen Argumentation läuft unserer Ansicht nach auf ein breit diversifiziertes Portfolio mit einer Übergewichtung von Sachwerten hinaus. 

Inflation entscheidet welche Kapitalanlage sinnvoll ist.

Bei Inflation sollte ein stabiles Portfolio eine Übergewichtung von Sachwerten aufweisen, z.B. Immobilien als Kapitalanlage (Quelle: Eigene Darstellung).

Eine Immobilie als Kapitalanlage ist ein relativ sicherer Hafen und auf mittel- bis langfristige Sicht eine der klügsten Investment-Entscheidungen. Auch andere Sachwerte gehören jedoch in ein breit aufgestelltes Portfolio (zum Beispiel Aktien, Gold, möglicherweise auch Bitcoin). 

Neben dem Sachwert-Anteil im Portfolio könnte es auch Sinn ergeben, kurzfristig laufende Anleihen von Staaten und/oder Unternehmen im Portfolio zu halten, um die Volatilität des Portfolios einzugrenzen. 

Gerne stellen wir Ihnen in einem unverbindlichen Info Gespräch dar, wie eine Immobilie als Kapitalanlage vor Inflation schützt und wie man als “normaler” Anleger eine Investition in eine Immobilie als Kapitalanlage umsetzen kann.

Inflation Prognose 2023

Wie festzustellen ist, hatten wir es in Deutschland im Jahr 2022 mit einer der stärksten Inflationsperioden seit Jahrzehnten zu tun. In den Medien wird häufig davon gesprochen, dass wir neben der bereits bestehenden Energiekrise und der Inflation noch mit einer so genannten milden Rezession in 2023 zu tun haben könnten. Wobei die Aussichten inzwischen auch schon wieder etwas positiver werden.

Aber wie lautet die Prognose Inflation Deutschland 2023? Wie hoch wird die Inflation 2023 sein? Die Teuerungsrate wird weiter hoch bleiben, die höheren Energiepreise werden längerfristig bestehen. Einige Experten rechnen mit einer Inflation 2023 von über 7%. Eines ist klar: Die hohe Inflation wird noch einige Zeit andauern – ab dem 2. Quartal 2023 wird eine leicht sinkende Inflationsrate realistischer.

Quelle: OECD (2023), Inflation forecast (indicator).

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