Kein Börsencrash in 2023: Entwicklung der Aktienkurse 2024
Oktober 2023 wurde bei Aktien der letzte Tiefstand erreicht und seitdem gehen die Kurse wieder nach oben. Stand Juni 2024: Plus 26 Prozent im Vergleich zu Oktober 2023:
Doch droht uns ein DAX-Absturz 2024? Was kann zu einem Aktiencrash in 2024 führen? Für die unruhigen Märkte gibt es einige Gründe:
- Seit Februar 2022 läuft der Ukraine-Krieg. Die russische Invasion hat große Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft. Die Folge: sehr volatile Börsen. Ein Grund dafür liegt in den Sanktionen gegen Russland.
- Infolgedessen sind die Preise für Öl und Gas seit 2022 stark angestiegen. Die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise sind immer noch für die Verbraucher an vielen Stellen zu spüren.
- Der Gaspreis für Endkunden liegt im Juni 2024 mit bundesweit durchschnittlich etwas mehr als 11 Cent je KwH zwar niedriger als im September 2022 (ca. 21 Cent), aber immer noch fast doppelt so hoch wie der fast 20 Jahre, bis September 2022, stabile Preis von circa 6 Cent.
- Eine weitere Konsequenz: Unter anderem aufgrund des Ukraine-Krieges stieg 2023 die Inflation. Inzwischen, Stand April 2024, hat sich die Inflationsrate etwas beruhigt, allerdings sind Nahrungsmittel und insbesondere Energie immer noch vergleichsweise überteuert.
- Die Europäische Zentralbank hatte bereits 2022 mehrmals den Leitzins angehoben. In 2023 folgten weitere Erhöhungen. Aktuell liegt der EZB-Leitzins bei 4,25%, nachdem die EZB am 07.06.2024 erstmals seit Jahren den Leitzins leicht (um 0,25%) gesenkt hat.
- Der aktuelle Konflikt zwischen Taiwan und China hat auch enorme Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Darunter zählen zum Beispiel Lieferprobleme von Elektronik- und Fertigprodukten.
- Der chinesische Immobilienkonzern Evergrande hat aufgrund seiner übermäßigen Schulden in Höhe von mehr als 300 Milliarden Euro im August dieses Jahres einen Antrag auf Gläubigerschutz in den USA gestellt. Diese Nachricht wirkte sich auch auf den DAX aus.
Doch ab wann tatsächlich von einem Börsencrash gesprochen wird, ist vielen nicht bewusst. Also wollen wir in diesem Artikel die Fragen klären: „Was ist ein Börsencrash?“, „Droht uns ein Aktien-Crash 2024?“ und „Wie sieht die Aktienmarkt-Prognose 2024 aus?“. Bei einem Börsencrash handelt es sich um einen drastischen Kurseinbruch an der Börse. Doch wie kommt es dazu?
- Im Jahresverlauf 2022 beispielsweise brachen die Aktienmärkte um mehr als 12% ein (Quelle: ETF Nachrichten).
- Anders als bei Immobilien kommt es bei Immobilien immer wieder zu emotional begründeten Verkäufen.
- Äußere Schocks sind ein spezielles Phänomen, gesehen bei dem Ausbruch der Coronakrise Anfang 2020. Die Anleger fürchteten, durch die Krise erhebliche Wertverluste verzeichnen zu müssen. Sie verkauften daher große Mengen ihrer Aktien, um liquide zu bleiben.
Das Aktienportfolio strapaziert die Nerven des Anlegers stärker als eine vermietete Immobilie mit konstanten Renditen.
*Hierbei handelt es sich um eine beispielhafte Entwicklung. Grundsätzlich kann man mit einem Aktienportfolio natürlich auch ganz andere Renditen erzielen.
Wie entsteht eine Aktienblase?
Eine Aktienblase entsteht, wenn am Aktienmarkt eine so große Euphorie herrscht, dass das Verhältnis zwischen Unternehmenswerten und Aktienpreisen nicht mehr ausgeglichen ist.
Die Spekulationsblase platzt, sobald dieses Missverhältnis auffällt. In der Folge wollen die Anleger ihre Aktien schnell abstoßen.
Es gibt auch noch ein anderes Szenario: Die EZB druckte seit geraumer Zeit enorme Mengen Geld (analog dazu taten dies die anderen großen Zentralbanken in den USA, China und Japan):
Das führte zu einer steigenden Geldmenge, die nun in Aktien, Immobilien, Gold etc. investiert wurde. Wenn die Preise von Sachwerten stark steigen, ist also nicht automatisch von einer Blase auszugehen.
Wann platzt die Aktienblase? Wie kommt es zum möglichen Börsencrash 2024?
Am Aktienmarkt geht es vor allem um Vertrauen. Bildet sich eine Blase, kommt es also darauf an, ob die Anleger darauf vertrauen, dass das Unternehmen dem Wert der Aktie noch gleichzieht.
Aktienverkäufe führen dazu, dass das Angebot größer ist als die Nachfrage. Je mehr Investoren ihre Aktien abstoßen, desto weiter sinkt der Preis. Anleger sollten deshalb schnell handeln oder, wenn möglich, abwarten, bis sich die Aktie wieder erholt und steigt.
Angst und Gier bestimmen den Markt
Kaum eine Kapitalanlage ist so emotionsgeladen wie das Aktieninvestment. Der Aktienmarkt wird maßgeblich von zwei Emotionen gesteuert: Angst und Gier. Herrscht Angst, wie beim oben beschriebenen Szenario, dann wollen die Anleger ihre Aktien loswerden, und die Preise sinken.
Läuft alles gut, werden die Menschen gierig und die Nachfrage wächst. Die Preise steigen. Aus diesem Grund gibt es den sogenannten Fear & Greed Index.
Dieser Index zeigt an, in welcher Phase sich ein Markt gerade befindet. Dafür werden verschiedene Faktoren berücksichtigt. Unter anderem wird beobachtet, wie sich das Risikoverhalten der Anleger verändert.
So gelten beispielsweise Staatsanleihen als sichere Anlageform. Wenn festgestellt wird, dass Aktien populärer sind als Anleihen, ist das ein Anzeichen dafür, dass die Tendenz eher in Richtung Gier als in Richtung Angst geht.
Auch das Handelsvolumen steigender und fallender Aktien wird betrachtet. In der Summe ergibt sich ein Wert, der aussagt, ob die Angst oder die Gier den Markt beherrscht.
Bei einem Börsencrash liegt der Wert weit unter 50. Wer diesen Index regelmäßig verfolgt und sich über die Ursachen eines Börsencrashs bewusst ist, kann in etwa einschätzen, wann oder ob ein Börsencrash kommt.
Wie vor Aktiencrash schützen?
Das Platzen einer Aktienblase hängt von subjektiven Faktoren ab, die wiederum von dem Verhalten einzelner Investoren bestimmt werden.
Zu verhindern, dass die Blase platzt, ist daher sehr schwierig. Immer mehr Amateure platzieren sich am Markt, was dazu führt, dass Emotionen und massenpsychologische Phänomene immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Staaten und Zentralbanken können versuchen, dem Entstehen einer Blase regulierend gegenzuwirken.
Privatinvestoren können nicht wirklich Einfluss nehmen, um einen bevorstehenden Börsencrash aufzuhalten.
Was können Anleger konkret tun?
- Der Schutz vor einem Börsencrash ist kaum möglich. Anleger können sich aber sehr wohl vor den Folgen eines Börsencrashs schützen. Aktien werden immer mit Hinblick auf die künftige Ertragskraft eines Unternehmens bewertet.
- Steht das potenzielle Umsatzwachstum in keinem Verhältnis mehr zur heutigen Bewertung der Aktie, ist Vorsicht angesagt.
- Um das Verhältnis aus Potenzial und aktueller Bewertung einschätzen zu können, hilft es, Kennzahlen anzusehen. Folgendes Video verdeutlicht den Zusammenhang zwischen Unternehmensbewertung und Umsatzwachstum:
- Die negativen Folgen eines Crashs lassen sich durch Diversifikation minimieren.
- Während Aktien einer täglichen Wertveränderung durch schnelles Kaufen und Verkaufen unterworfen sind, bleibt der Wert bei Immobilien relativ stabil.
- Wer nicht nur auf Immobilien setzen möchte, sollte sich wenigstens teilweise damit auseinandersetzen. Risikostreuung ist ein existenzielles Thema bei der Kapitalanlage.
Entwicklung Börse 2024
Der Verlauf der Börse war 2024 sowohl in den USA als auch in Deutschland von einer Aufholjagd geprägt. Seit dem Tiefstand März 2020 hat sich der Dow Jones verdoppelt.
Der DAX übertraf den Dow Jones und hat sich sogar etwas mehr als verdoppelt:
2023 war ein Börsenjahr mit vorsichtigem Optimismus. Nach mehreren Monaten der Hausse (Anstiegs) kam es im Oktober 2023, wie schon im Oktober zuvor, zu einer erneuten Baisse (Einbruch), bevor die Aktien erneut zur Bullenjagd (Anstieg) ansetzten.
Wenngleich sich Aktien üblicherweise immer wieder erholen, bleibt doch die Ungewissheit längerer Durststrecken, die möglicherweise zum ungünstigsten Zeitpunkt kommen, nämlich dann, wenn man einen Teil der Aktien zu Geld machen möchte oder muss.
Was spricht gegen einen Börsencrash?
Gegen eine nachhaltige Reduzierung der Hilfen von FED und EZB spricht das weltweit hohe Schuldenniveau von Staaten und Unternehmen.
Obwohl die Zentralbanken zeitweise die Hilfen reduzieren und Zinsen hochfahren, kann man nicht sicher sein, ob wir die historisch niedrigen Zinsen der Vergangenheit wieder sehen werden.
Hochverschuldete Staaten hängen sehr vom billigen Geld ab, das von Zentralbanken gesteuert wird. Eine weitere Unterstützung durch neues Geld wäre daher auch aus Sicht des Staates mehr als wünschenswert.
Ein breit aufgestelltes Portfolio aus Aktien, Immobilien und anderen Sachwerten ist eine gute Grundlage für die finanzielle Absicherung.