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Börsencrash 2023

Börsencrash 2023: An rote Zahlen haben sich die Anleger fast schon gewöhnt. Mal gehen die Aktienkurse hoch, mal gehen sie wieder runter, wie auf einer Achterbahn. In Abhängigkeit von wirtschaftlichen Situationen, Krisen, Weltereignissen und anderen wichtigen Faktoren entwickelt sich die Börse dementsprechend unterschiedlich. Doch droht uns ein DAX-Absturz 2023? Was kann zu einem Aktiencrash 2023 führen? Für die unruhigen Märkte gibt es einige Gründe:

Gaspreis Neukunden Anfang November 2023

Der mittlere Gaspreis für Neukunden in Deutschland sinkt seit September 2022. (Quellen: Verivox, NDR, Stand: 02.11.2023).

Für einen Aktiencrash gibt es viele mögliche Ursachen, und jeder einzelne Crash hat dabei seine eigene Dynamik. Doch treten wir zunächst einen Schritt zurück. Fast jeder hat schon einmal davon gehört, dass bestimmte Aktien einbrechen und Anleger nervös werden. Das passiert immer wieder mal. Doch ab wann tatsächlich von einem Börsencrash gesprochen wird, ist vielen nicht bewusst. Also wollen wir in diesem Artikel die Fragen klären: „Was ist ein Börsencrash?“, „Droht uns ein Aktien-Crash 2023?“ und „Wie sieht die Aktienmarkt-Prognose 2023 aus?“. Bei einem Börsencrash handelt es sich um einen drastischen Kurseinbruch an der Börse. Doch wie kommt es dazu?

Keine Gefahr eines Aktiencrash laut Umfrage

Börsencrash 2023 Umfrage: Die Mehrheit erwartet keinen Crash

Das Aktienportfolio strapaziert die Nerven des Anlegers stärker als eine vermietete Immobilie mit konstanten Renditen.

Immobilien vs Aktien als Geldanlage

Die Rendite des Aktienportfolios ist zwar auf lange Sicht positiv, jedoch sind vermietete Immobilien deutlich weniger anfällig für Crashs und haben sowohl eine höhere als auch eine konstantere Rendite* (Quelle: Eigene Darstellung).

*Hierbei handelt es sich um eine beispielhafte Entwicklung. Grundsätzlich kann man mit einem Aktienportfolio natürlich auch ganz andere Renditen erzielen.

Wie entsteht eine Aktienblase?

Eine Aktienblase entsteht, wenn am Aktienmarkt eine große Euphorie herrscht und die Nachfrage immer weiter wächst. Durch die steigende Nachfrage steigt auch der Kurs, was letzten Endes dazu führt, dass das Verhältnis zwischen Unternehmenswerten und Aktienpreisen nicht mehr ausgeglichen ist. Der Preis der Aktie entspricht also nicht mehr ihrem tatsächlichen Wert. Sie ist zu hoch bewertet. Meist fällt dies erst mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung auf.

Doch die Spekulationsblase ist bereits entstanden und platzt, sobald dieses Missverhältnis auffällt. In der Folge wollen die Anleger ihre Aktien schnellstmöglich abstoßen. Spekulationsblase einfach erklärt: Viele Anleger investieren in zu hoch bewertete Aktien. Doch es gibt auch noch ein anderes Szenario: Die EZB druckte seit geraumer Zeit enorme Mengen Geld (analog dazu taten dies die anderen großen Zentralbanken in den USA, China und Japan):

EZB-Geldmenge schrumpft

Die Geldmenge der EZB geht langsam runter (Quelle).

Das führte zu einer steigenden Geldmenge, die nun in Aktien, Immobilien, Gold etc. investiert wurde. Es kam zu steigenden Preisen, denn die größer werdende Menge Geld verteilte sich auf dieselbe Anzahl Aktien, Immobilien, Gold etc. wie zuvor. Nur weil die Preise von Sachwerten also stark steigen, ist nicht automatisch von einer Blase auszugehen. Das lassen viele sogenannte Experten außer Acht.

Wann platzt die Aktienblase? Wie kommt es zum möglichen Börsencrash 2023?

Am Aktienmarkt geht es vor allem um Vertrauen. Bildet sich eine Blase, kommt es also darauf an, ob die Anleger darauf vertrauen, dass das Unternehmen dem Wert der Aktie noch gleichzieht. Fehlt dieses Vertrauen, sind Anleger darauf bedacht, ihre Unternehmensanteile schnellstmöglich zu verkaufen. Das führt dazu, dass das Angebot größer ist als die Nachfrage. Die natürliche Folge dessen: Der Preis fällt. Je mehr Investoren ihre Aktien abstoßen, desto weiter sinkt der Preis. Anleger sollten deswegen möglichst schnell handeln. Je länger sie warten, desto mehr Geld verlieren sie und desto schlimmer sind für sie die Folgen eines Börsencrashs. Außer Sie können einen Börseneinbruch aussitzen und abwarten, bis sich die Aktie wieder erholt und steigt.

Angst und Gier bestimmen den Markt

Kaum eine Kapitalanlage ist so emotionsgeladen wie das Aktieninvestment. Der Aktienmarkt wird maßgeblich von zwei Emotionen gesteuert: Angst und Gier. Herrscht Angst, wie beim oben beschriebenen Szenario, dann wollen die Anleger ihre Aktien loswerden und die Preise sinken. Läuft alles gut, werden die Menschen gierig und die Nachfrage wächst. Die Preise steigen. Aus diesem Grund gibt es den sogenannten Fear & Greed Index.

Dieser Index zeigt an, in welcher Phase sich ein Markt gerade befindet. Dafür werden verschiedene Faktoren berücksichtigt. Unter anderem wird beobachtet, wie sich das Risikoverhalten der Anleger verändert. So gelten beispielsweise Staatsanleihen als sichere Anlageform. Wenn festgestellt wird, dass Aktien populärer sind als Anleihen, ist das ein Anzeichen dafür, dass die Tendenz eher in Richtung Gier als in Richtung Angst geht.

Auch das Handelsvolumen von Aktienkäufen und -verkäufen wird verglichen sowie das Handelsvolumen steigender und fallender Aktien. In der Summe ergibt sich ein Wert, der aussagt, ob die Angst oder die Gier den Markt beherrscht. Bei einem Börsencrash liegt der Wert weit unter 50. Wer diesen Index regelmäßig verfolgt und sich über die Ursachen eines Börsencrashs bewusst ist, kann in etwa einschätzen, wann oder ob ein Börsencrash kommt.

Angst und Gier

Fear and Greed Index (Quelle: CNN; Stand: 02.11.2023)

Wie vor Aktiencrash schützen?

Das Platzen einer Aktienblase hängt von subjektiven Faktoren ab, die wiederum von dem Verhalten einzelner Investoren bestimmt werden. Zu verhindern, dass die Blase platzt, ist daher sehr schwierig. Immer mehr Amateure platzieren sich am Markt, was dazu führt, dass Emotionen und massenpsychologische Phänomene immer mehr an Bedeutung gewinnen. Zwar haben Staaten und Zentralbanken Möglichkeiten, Kurseinbrüche abzufangen beziehungsweise vor dem Entstehen einer Blase regulierend gegenzuwirken. Privatinvestoren haben aber eher wenig Optionen, um wirklich Einfluss auf einen Börsencrash zu nehmen oder diesen aufzuhalten.

Was können Anleger konkret tun?

  • Der Schutz vor einem Börsencrash ist kaum möglich. Anleger können sich aber sehr wohl vor den Folgen eines Börsencrashs schützen. Aktien werden immer mit Hinblick auf die künftige Ertragskraft eines Unternehmens bewertet. Steht das potenzielle Umsatzwachstum in keinem Verhältnis mehr zur heutigen Bewertung der Aktie, ist Vorsicht angesagt. Um das Verhältnis aus Potenzial und aktueller Bewertung einschätzen zu können, hilft es, Kennzahlen anzusehen. Folgendes Video verdeutlicht den Zusammenhang zwischen Unternehmensbewertung und Umsatzwachstum:

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  • Die negativen Folgen eines Crashs lassen sich außerdem minimieren, indem Anleger ihr Geld auf mehrere Investitionskategorien verteilen: So sind Immobilien zum Beispiel weniger spekulativ. Entscheidend kann hier eine Investition in Substanzwerte sein. Während Aktien einer täglichen Wertveränderung durch schnelles Kaufen und Verkaufen unterworfen sind, bleibt der Wert bei Immobilien relativ stabil. Damit sind Immobilien nicht von kurzfristigen Preisschwankungen betroffen und bieten so deutlich mehr Sicherheit.
  • Wer aber nicht nur auf Immobilien setzen möchte, sollte sich wenigstens teilweise damit auseinandersetzen. Risikostreuung ist ein existenzielles Thema bei der Kapitalanlage. Es ergibt daher Sinn, sein Vermögen zu verteilen. Ein Anleger, der während eines Börsencrashs lediglich zehn Prozent seines Vermögens verliert, steht viel besser da als jemand, der sein gesamtes Vermögen in Wertpapiere angelegt hat. Die Risikostreuung sollte demnach nicht unterschätzt werden. Zwischen Aktien und Immobilien herrscht eine sehr geringe negative Korrelation von -0,14 %. Bei eine Korrelation nahe 0 kann davon ausgegangen werden, dass der Wert der einen Investition (zum Beispiel Aktien) sich nicht analog zum Wert einer anderen Investition (zum Beispiel Immobilien) entwickelt. Zudem bieten Immobilien mit einer Volatilität von unter 3 % eine sehr geringe Schwankungsanfälligkeit. Ein riskantes Aktiengeschäft kann damit wunderbar abgesichert werden.
  • Um bei einem Börsencrash nicht mit wehenden Fahnen unterzugehen, ist nicht nur die Risikostreuung wichtig. Aktienanleger sollten außerdem darauf achten, dass sie nicht ihr gesamtes Vermögen investieren, sondern nur den Anteil des Vermögens, auf den sie im Zweifel verzichten können. Wird dies nicht beachtet, kann im schlimmsten Fall ein Großteil des Vermögens bei einem Börsencrash in Rauch aufgehen. Um zusätzlichen Schutz zu haben, bietet sich eine Cash-Reserve an. Sollte tatsächlich das gesamte angelegte Vermögen verloren werden, kann ein gewisser „Notgroschen“ im Safe von entscheidender Bedeutung sein.

Fazit: Was schützt vor einem Börsencrash?

Grundsätzlich sollten Investoren nicht alles auf eine Karte setzen. Die Investition in Sachwerte ist immer empfehlenswert. Ja, auch Aktien gehören zu Sachwerten, aber: Auch hier gilt der Grundsatz der Risikostreuung beziehungsweise der Diversifikation. Ein Portfolio bestehend aus Aktien, Immobilien und anderen Sachwerten bietet deutlich mehr Sicherheit als ein reines Aktienportfolio.

Entwicklung Börse 2022

Der Verlauf der Börse war 2022 sowohl in den USA als auch in Deutschland sehr schwankend. Im Vergleich zu 2020 (ab April) und 2021 gab es bei den Aktienkursen von Januar bis Ende September 2022 einen Abwärtstrend. Da 2020 die Corona-Pandemie ausgebrochen ist, haben wir damals im März einen extremen Aktiencrash erlebt. Deswegen können wir in diesem Sinne von einem relativ „positiven Trend“ sprechen, den man ab April 2020 beobachten konnte. Die Gründe für eine negative Börsenentwicklung 2022 haben wir bereits im Abschnitt „Börsencrash aktuell“ aufgelistet. Seit Oktober 2022 bewegt sich der Index Schritt für Schritt wieder nach oben.

2022 war ein Börsenjahr der Unsicherheiten und hoher Volatilität. Gab es ganz zu Beginn des Jahres noch eine Rallye über Weihnachten hinaus bis ins neue Jahr, so war der Januar von zahlreichen Tiefschlägen und einem Minus beim NASDAQ von -15% geprägt. Ein gewichtiger Unruheherd ist die jeweilige Zentralbank (FED in den USA, EZB in Europa). Ziehen sie ihre Unterstützung der letzten Jahre („Quantitative Easing“) zurück, geraten die Börsen schnell ins Wanken. Weitere Risikofaktoren sind in den Bulletpoints oben aufgelistet.

Zuletzt ist nicht zu vergessen: Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander, die Gesellschaft wird immer weiter gespalten. Während die Mittel- und Unterschicht immer ärmer wird, werden die Reichen immer reicher. Angenommen, es werden nur noch wenige Kredite gewährt, dann liegt es auf der Hand, dass diese an diejenigen Menschen vergeben werden, die über eine gute Bonität verfügen. Somit können die Reichen vom Fremdkapitalhebel (Leverage) profitieren, während es den anderen verwehrt bleibt. Reichtum kann so auch in Krisenzeiten vermehrt werden.

Was spricht dagegen?

Gegen eine nachhaltige Reduzierung der Hilfen von FED und EZB spricht das weltweit hohe Schuldenniveau von Staaten und Unternehmen. Obwohl die Zentralbanken zeitweise die Hilfen reduzieren und Zinsen hochfahren, kann man nicht sicher sein, ob wir die historisch niedrigen Zinsen der Vergangenheit wieder sehen werden oder nicht.

Die Finanzierung des Staatshaushaltes spielt dabei natürlich eine große Rolle. Hochverschuldete Staaten hängen sehr vom billigen Geld ab, das von Zentralbanken gesteuert wird. Eine weitere Unterstützung durch neues Geld wäre daher auch aus Sicht des Staates mehr als wünschenswert.

Die Entwicklung des Marktes jedoch abzuschätzen, wird immer schwieriger. Schließlich gibt es neben den institutionellen Investoren mittlerweile auch immer mehr Kleinanleger. Die Psychologie der Massen gewinnt an Einfluss. Das kann sich zum Guten wie auch zum Schlechten entwickeln. Ausschlaggebend sind hier die menschlichen Emotionen, die sich – wie bereits erwähnt – zwischen Angst und Gier bewegen. Das beste Beispiel für ein solches Massenphänomen ist der Ansturm der WallStreetBets-Gemeinde auf die GameStop-Aktie Anfang 2021. In Internetforen organisierten sich Millionen von Kleinanlegern, um gezielt Aktien des alteingesessenen Unternehmens GameStop zu kaufen, welches von Shortsellern ins Visier genommen wurde. Der Preis der GameStop-Aktie vervielfachte sich daraufhin kurzfristig.

Die Investition in Aktien wird künftig also noch vielschichtiger werden. Zusammengefasst ist eine solide Analyse von Aktienwerten sowie ein breit aufgestelltes Investitions-Fundament bestehend aus Aktien, Immobilien und anderen Sachwerten eine gute Grundlage für die finanzielle Absicherung.

Börsenentwicklung 2023

Wie sieht die Börsenprognose 2023 aus? Wie geht es weiter mit der DAX Entwicklung und der wirtschaftlichen Situation in diesem Jahr? Ob die EZB die Leitzinsen in diesem Jahr weiter anheben wird, ist noch unklar. Die zur Verfügung stehenden Wirtschaftsdaten werden dann später zeigen, welche Entscheidung getroffen wird. Eine weitere Erhöhung der Leitzinsen würde den Aktienmarkt beeinträchtigen und die Aktienkurse könnten dadurch fallen. Ebenso ist zu beachten, dass der DAX im Sommer 2023 mehrmals ein Allzeithoch erreicht hat.

Allerdings können wir seit Anfang August einen Abwärtstrend für die Aktienkurse beobachten. Kursverluste. Insgesamt verzeichnete der DAX für den Oktober einen Monatsverlust von 3,8%. In welche Richtung es in den nächsten Monaten geht, gilt es natürlich trotzdem abzuwarten. Andererseits ist es nicht so einfach, eine Voraussage hundertprozentig zu treffen, wie uns schon das letzte Jahr gezeigt hat, da sehr viele Faktoren zusammenhängen, wie beispielsweise die Entscheidung der Notenbanken, die Stimmung der Anleger, die Entwicklung des Verbraucherpreisindex etc.

Wir empfehlen Ihnen, den Aktienmarkt kontinuierlich zu beobachten und, wie der Börsenexperte Daniel Saurenz sagt, Ihrem gesunden Menschenverstand zu vertrauen. Am Ende wird die Zeit zeigen, welche Entwicklungen der Börsenkurse uns 2023 erwarten.